Dienstag, 29. Dezember 2009

06.11. – 23.11.2009: Mit Felix durch Kalifornien und Nevada


06.11.09 – Von Los Angeles nach Vallejo

Der Anruf kam pünktlich – unser Sohn Felix war gelandet. Noch eine gute halbe Stunde haben wir auf dem kleinen Parkplatz, nahe dem Airport, gewartet und sind dann langsam losgefahren. Auf der Zufahrtsstrasse wurden wir von der Airport-Police angehalten und kontrolliert. Nach genauer Inspektion des Innenraumes und der Staufächer konnten wir zu den Ankunftsterminals weiterfahren.


Parken war hier verboten und für die Parkhäuser war unser Hobby zu hoch. Ganz langsam fuhren wir den gesamten Ankunftsbereich ab – von Felix keine Spur. Ein zurück gab es nicht und so mussten wir den Airportbereich verlassen und zur Runde zwei starten – natürlich erst nach gewissenhafter Kontrolle durch die Airport-Police.


Wieder ging es in langsamer Fahrt zwischen Taxis, Bussen und Privatfahrzeugen auf der Einbahnstrasse durch den riesigen Ankunftsbereich des Airports. Hunderte Reisende warteten auf ihren Shuttleservice, drängten in die Taxis und Busse - nur unser Felix war nicht dabei. Petra versuchte immer wieder anzurufen, jedoch ohne Erfolg. Na dann, auf zu Runde drei – natürlich mit dem obligatorischen Sicherheitscheck. Einige Reisende winkten uns zu und lachten, wir waren ja mittlerweile bekannt – aber Felix war nirgends zu sehen. Was soll ich sagen, es gab auch noch eine Runde vier, doch diesmal war alles anders. Jetzt hat uns auch die Airport-Police wiedererkannt und ohne Kontrolle durchgewinkt, Felix ging ans Telefon und kurze Zeit später konnten wir ihn in unsere Arme nehmen.


Die Ehrlichkeit unseres Sohnes war der Grund für die zeitaufwändige Abfertigung. Um uns eine Freude zu machen hatte er ein großes Glas deutschen Senf, eine Flasche Arganöl und einige Gewürze mitgebracht und die Frage nach der Lebensmitteleinfuhr mit „Ja“ beantwortet. Fast eine Stunde haben die Zollbeamten dann gebraucht, um sich von der Harmlosigkeit unseres Sohnes und seines Gepäcks zu überzeugen.


Während Felix uns das berichtete rollten wir schon über die City-Highways nach Malibu, wo wir bei herrlichem Sonnenschein den Tag am Pazifik ausklingen ließen.


Nach einem ausgedehnten Frühstück - es gab ja so viel zu erzählen - starteten wir am nächsten Tag erst gegen Mittag in Richtung San Francisco. Wir waren die gleiche Strecke vor einigen Tagen schon einmal in entgegen gesetzter Richtung gefahren und kannten einige Highlights, die wir noch einmal gemeinsam besuchen wollten. Dazu zählte das liebenswerte Santa Barbara ebenso wie Morro Bay mit seinem 176 Meter hohen markanten Felsen vor der Küste. Wir verbrachten wieder eine Nacht auf dem kleinen Parkplatz, hoch über den Klippen, und konnten uns auch beim zweiten Mal schwer von der Beobachtung der Seeelefanten (Elephant Seals) trennen.


Diese großen Meeressäuger waren vor rund hundert Jahren vom Aussterben bedroht, bis sie 1911 erst in Mexiko und dann auch in Kalifornien unter Schutz gestellt wurden. Seeelefanten leben 11 Monate des Jahres im Meer, sie tauchen über 2000 Meter tief und können bis zu einer Stunde unter Wasser bleiben. An Land kommen sie nur um sich zu paaren, Junge zu gebären und sich zu erholen. Die sonst als Einzelgänger lebenden Tiere fühlen sich in dieser Zeit in der Kolonie wohl. Leider haben wir die Paarung nicht sehen können, sie ist ein besonderes Erlebnis. Anfang Dezember kommen die bis zu 4 Tonnen schweren Seeelefantenmännchen zur Kolonie und liefern sich erbitterte Kämpfe um den Anspruch auf einen Harem. 75 Weibchen und mehr hält sich ein Siegerbulle, die meisten Bullen gehen dabei leer aus. Die Natur ist eben ungerecht!


Auf der weiteren Fahrt war Felix von der rauen und unberührten Küste ebenso begeistert wie wir. Der als Big Sur Country bezeichnete Küstenabschnitt zwischen San Simeon und Point Lobos ist so unwegsam, dass die Küstenstraße erst 1937, nach 18 Jahren Bauzeit fertig gestellt werden konnte. Großartige Ausblicke auf die Steilküste und auf versteckte Buchten vor dem blauen Meer entschädigten uns für die Fahrt auf der engen serpentinenreichen Strasse. Erst in Carmel beginnt wieder die Zivilisation mit Tankstellen und Einkaufsmöglichkeiten.


In Monterey, der früheren und ersten Hauptstadt Kaliforniens haben wir noch einen ruhigen Tag verbracht, bevor wir zum Fährhafen Vallejo an der nordöstlichen San Francisco Bay gefahren sind.



12.11.09 – Sightseeing in San Francisco


Mit dem Wohnmobil nach San Francisco zu fahren wäre mehr als unvernünftig. Wir hätten keine Chance auf einen Parkplatz in der City und die engen und zum Teil sehr steilen Straßen sind überhaupt nicht wohnmobilfreundlich. Eine gute Alternative bieten die Fährverbindungen von Sausalito, Larkspur oder Vallejo nach San Fran, wie die Stadt von den Einheimischen genannt wird.


Vallejo hat einen großen kostenlosen und bewachten Parkplatz auf dem wir auch über Nacht stehen konnten und eine nette kleine „Altstadt“. Also starteten wir unsere Sightseeingtour nach San Francisco in Vallejo. Die Katamaranfähre brachte uns in gerade mal einer Stunde, vorbei an Alcatraz, der Golden Gate Bridge und Tresure Island nach Downtown.


San Francisco ist für viele die schönste und interessanteste Stadt Nordamerikas. Im Financial District, nahe dem Ferry Terminal spürten wir davon noch nicht viel. Die modernen Bürotürme der Banken, die Hochhäuser und Straßenschluchten, in die kaum ein Sonnenstrahl fällt unterscheiden sich kaum von denen in anderen nordamerikanischen Großstädten. Aber schon am Union Square ist es typisch San Fran. Wir saßen in der Sonne und beobachteten das bunte Leben um uns herum. Menschen verschiedenster Nationalität und Hautfarbe schlenderten über den Platz, saßen in den Straßencafes oder widmeten sich ausgiebig dem Shopping. Neben uns wurde ein riesiger Weihnachtsbaum aufgestellt, was nach unserer Ansicht überhaupt nicht zu dem warmen Spätsommerwetter passte.


Von hier war es nicht mehr weit bis nach Chinatown. Wir gingen durch das Dragon Gate, ein buntes chinesisches Tor, und fanden uns in einer anderen Welt wieder. Es roch nach exotischen Gewürzen, lärmende Händler versperrten mit überquellenden Gemüseständen und Auslagen die Gehwege, Chinesen jeden Alters drängten sich zwischen den Verkaufsständen und Geschäften. In den Garküchen hing fetttriefendes Geflügel und allerlei Undefinierbares, was unseren Appetit auf chinesische Speisen dämpfte.


Nur wenige Straßen weiter duftete es nach ofenfrischer Pizza und Espresso. Die selbstbewusst an jedem Straßenbaum angebrachten grün-weiß-roten Streifen wären nicht notwendig gewesen um zu erkennen, dass wir uns im italienischen District befanden. So interessant Chinatown auch war, hier am North Beach fühlten wir uns wohler und ließen uns den Cappuccino im Straßencafe schmecken.


Wir hatten für San Francisco nur einen Tag geplant, viel zu wenig für diese großartige Stadt. So versuchten wir gar nicht erst viele Attraktionen abzuhaken sondern nahmen bei unserem kurzen Stadtspaziergang möglichst viele Eindrücke des typischen Lebens auf. Über die Lombard Street, die für eine gerade Straßenführung viel zu steil war und deshalb mit neun Haarnadelkurven gebaut wurde, bummelten wir zum Hyde Street Pier. Hier befindet sich eine Endstation der Cable Cars, an der die Wagen noch wie vor 140 Jahren mit Muskelkraft gedreht werden.


Alcatraz lag vor uns in der Bucht und wir konnten es kaum glauben, dass es seit 1934 das ausbruchssicherste Gefängnis in den USA war. Obwohl nahe am Festland gelegen war vor allem die heimtückische Strömung in der Bucht dafür verantwortlich, dass jeder Ausbruchversuch gescheitert ist.


„Berühmtester“ Häftling auf Alcatraz war der Mafiaboss Al Capone, der am touristisch geprägten, trotzdem aber typischen und sehenswerten Fishermans Wharf für allerlei Souvenirs herhalten musste. Am Pier 39 ließen wir uns köstliches Seafood schmecken und schlenderten im Strom der vielen Besucher über die Piers, vorbei an Läden und Ständen mit überquellenden touristischen Angeboten.


Dann wurde es Zeit für die Rückfahrt. Mit der Katamaranfähre waren wir schnell wieder in Vallejo, wo unser Basko im Hobby auf uns wartete.


14.11.09 – Im Yosemite Nationalpark


Nur 300 Kilometer von San Francisco entfernt liegt der Yosemite Nationalpark, einer der beliebtesten und meistbesuchten Nationalparks der USA. Die Strecke war schnell gefahren, so dass wir schon am frühen Nachmittag auf dem Campground am Greenley Hill ankamen und die Zeit nutzten, um leckeres Schwarzbrot zu backen und um einen schönen Grillabend vorzubereiten.


Trotz unseres kräftigen Feuers mussten wir uns bald in den Hobby zurückziehen. Es wurde empfindlich kalt und in der Nacht fiel die Temperatur unter den Gefrierpunkt.


Unsere Hoffnung, dass der Tioga Pass (3000 m) in Richtung Osten noch geöffnet ist wurde enttäuscht. Vor einigen Tagen gab es starke Schneefälle und die Passstraße war, wie auch die Straße zum Glacier Point, geschlossen. Damit war uns an dieser Stelle der Weg über die Sierra Nevada versperrt. Zugänglich waren das Yosemite-Valley mit seinen schönen Wanderwegen und die südliche Parkausfahrt.


Das Yosemite-Valley, zugegeben das Filetstück des Parks, belegt nur 1 % der Fläche des gesamten Nationalparks - aber genau hierher kommen die meisten der jährlich ca. 4 Millionen Besucher. Hier erhebt sich der El Capitan, ein 1000 Meter hoher Monolith, fast senkrecht über die Ebene und der Merced-River schlängelt sich lieblich durch das Tal.


Der Nationalpark ist für seine große Anzahl an Wasserfällen bekannt, die zu den höchsten Nordamerikas zählen. So stürzt am Ribbon Fall das Wasser 492 Meter in die Tiefe. Während unseres Besuchs führten die Wasserfälle jedoch wenig Wasser und waren nicht so attraktiv wie nach der Schneeschmelze im Frühjahr.


Mit einem spektakulären Ausblicken vom Tunnel View zum El Capitan und zum Half Dom verließen wir den Nationalpark in Richtung Süden. Unser nächstes Ziel war das Death Valley. Wegen der gesperrten Passstraße mussten wir die Sierra Nevada weiträumig umfahren, denn erst bei Bakersfield zweigte die nächste geöffnete Straßenverbindung nach Osten ab.


16.11.09 – Durch das Death Valley


Wir verließen in Bakersfield den Highway # 99 und fuhren über schmale Nebenstraßen in die karge Bergwelt der Sierra Nevada. Gut bewässert wuchsen hier üppige Orangen- und Zitronenbäume bis uns schlagartig wieder unfruchtbares und trockenes Land umgab. Der schön gelegene Lake Isabella war ideal war für eine Übernachtung bevor wir am nächsten Morgen über Ridgecrest ins Death Valley fuhren.


Irgendwie hatte ich die Entfernungen falsch eingeschätzt und verpasst in Ridgecrest vollzutanken. Zur Sicherheit haben wir in Panamint Springs, an der letzten und einzigen Tankstelle, nachgetankt und statt 2,80 $ stolze 4,20 $ pro Gallone bezahlt. Mit vollem Tank und einem ruhigen Gewissen fuhren wir weiter hinein in das Tal, in eines der trockensten und heißesten Gebiete der Erde.


Eingebettet zwischen zwei Gebirgsketten der östlichen Sierra Nevada, fast ohne Luftbewegung und mit weniger als 5 cm Niederschlag im Jahr herrscht hier ein menschenfeindliches Klima mit Temperaturen bis zu 50 Grad Celsius.


Der November ist im Death Valley ein bevorzugter Reisemonat. Die Mittagstemperaturen waren trotzdem höllisch und bei unserer Wanderung durch den Golden Canyon konnten wir nachempfinden, warum immer wieder vor der Hitze und einer möglichen Dehydrierung gewarnt wird. Abseits der üblichen Wege besteht bei einer Panne oder Verletzung ein lebensgefährliches Risiko. Erst vor einigen Tagen wurden die Skelette eines seit 1994 vermissten Paares aus Dresden gefunden. Wir blieben ausschließlich auf den stärker frequentierten Wegen und durchquerten das Tal in zwei Tagen. Dabei waren wir von der kargen aber abwechslungsreichen Landschaft begeistert. Die schroffen Felsen sind am Artists Drive durch die Ablagerungen von Mineralien bunt gefärbt und die erodierten Canyonwände bilden bizarre Formen.


Am Badwater Point erreichten wir den tiefsten Punkt Nordamerikas. 85 Meter unter dem Meeresspiegel liegt der ausgetrocknete prähistorische Lake Manly, dessen Boden heute größtenteils mit groben Salzkristallen bedeckt ist. Hoch oben an der Felswand steht die Markierung für die Höhe des Meeresspiegels.


In der Dämmerung verließen wir das Death Valley in Richtung Nevada.

18.11.09 – Las Vegas


Bei der Fahrt durch die eintönige Wüste waren wir nochmals in Gedanken bei den zwei zuletzt besuchten Nationalparks, die unterschiedlicher kaum sein konnten und nur 250 Kilometer auseinander liegen. Ähnlich kontrastreich war auch der Übergang von der öden Wüste Nevadas zur Megametropole Las Vegas.


Am deutlichsten wird dies, wenn man wie wir in der Nacht in Las Vegas ankommt. Schon viele Kilometer vor der Stadt sahen wir den Lichtschein am sonst dunklen Himmel.


Die Stadtrandsiedlungen waren schnell passiert und als ob sich ein Vorhang öffnete standen wir plötzlich auf dem Las Vegas Boulevard, besser als Las Vegas Strip bekannt, und sind geblendet von den überdimensionalen Leuchttafeln, der fast taghellen Beleuchtung und den überschwänglichen Lichteffekten. Jedes Hotel, jedes Casino will herausstechen und mit einer noch aufwändigeren Lichtshow auf sich aufmerksam machen. Die Summe dieser Nightlights ist wohl einzigartig.


Viel Zeit blieb uns nicht zum Staunen, der Verkehr rollte und wir mussten unseren Campground finden, was sich als nicht sehr schwierig herausstellte.


Natürlich ging es am Abend noch mal auf den Strip. Zum ‚Treasure Island’ kamen wir gerade rechtzeitig um die Show „Sirens of Tresure Islands“ zu erleben, am ‚Mirage’ wurde mit vielen Effekten ein Vulkanausbruch simuliert und das elegante ‚Bellagio’ empfing uns mit gigantischen nach Musik tanzenden Wasserfontänen.


Bis zum ‚New York-New York’ sind wir an diesem Abend noch geschlendert und dann den ganzen Weg zurück. „Für den ersten Tag reicht es“ meinte Petra, als wir weit nach Mitternacht auf unserem Campground beim Hotel ‚Circus-Circus’ ankamen.


Der nächste Tag war „ausgefüllt“ mit Nichtstun – also faulenzen, im Pool baden, sonnen, lesen und uns auf den zweiten Abend in Las Vegas einzustimmen.

Dieser begann im ‚Wynn’, dem mit einer Bausumme von 2,7 Milliarden teuersten Hotel der Welt. Hier ist alles Luxus pur, vom 18-Loch Golfplatz, dem künstlichen See und der Wasserrevue Le Rêve bis zur Kunstausstellung mit Leihgaben vom Hotelbesitzer Steve Wynn oder dem hauseigenen Ferrari- und Maserati-Fuhrpark für Hotelgäste. In der hotelinternen Shoppingmall könnte man viel Geld für exklusive Luxusartikel ausgeben. Besonders interessierten wir uns für die Uhren von A. Lange & Söhne aus der sächsischen Uhrenmanufaktur in Glashütte. Die nette fachkundige Beraterin hat sich sehr um uns bemüht – und dann haben wir doch noch Geld im Wynn gelassen. Aber nicht beim Juwelier sondern am Roulettetisch. Unser 20 Dollar Spieleinsatz, kurzzeitig auf über 30 Dollar angewachsen, hatte dann aber doch innerhalb kurzer Zeit den Besitzer gewechselt.


Als nächstes sind wir auf wenigen Metern von Venedig nach Paris gelaufen – zumindest in der Kulissenwelt von Las Vegas. Am ‚Venetian’ steuerten Gondoleros singend ihre Gondeln auf einem nachempfundenen Canal Grande durch die Rialto-Brücke zum Markusplatz. Unmittelbar daneben standen wir unter dem Eifelturm, der im Maßstab 1:2 über der Pariser Oper und dem Louvre steht.


Hier ist alles so kitschig, dass es schon wieder interessant wirkt – und die Amerikaner und ihre Gäste sind begeistert. „Warum sollte ich für viel Geld nach Europa fliegen, wir haben doch alles hier“ sagte uns lachend ein amerikanischer Tourist, der jedes Jahr mehrmals nach Las Vegas kommt und sich hier immer wieder wohlfühlt.


Für uns war es auch wieder ein tolles Erlebnis – aber zwei Abende in dieser Stadt reichten uns völlig.



21.11.09 – Durch die Mojave-Wüste zurück nach Los Angeles


So traurig es für uns alle auch war, der kurze Besuch unseres Sohnes war fast vorbei. Für die Rückfahrt nach Los Angeles haben wir die Strecke durch die Mojave-Wüste, eine 6500 km² große Wüstenlandschaft mit Sanddünen, vulkanischen Aschekegeln und Felsen, gewählt. Die Straße von Baker führte uns durch ein Gebiet mit unzähligen Joshua-Palmlilien, die hier den extremen Bedingungen trotzen.


Mitten in der Wüste liegt Kelso, ein kleiner Ort der heute aus kaum mehr als dem Bahnhof besteht. An der Bahnstrecke zwischen Salt Lake City und Las Vegas gelegen war der Ort ab 1906 als Versorgungsstation schnell gewachsen und in den 50er Jahren zur Geisterstadt verkommen. Der 1923 im Stil der spanischen Missionszeit erbaute Güterbahnhof wurde unlängst von der Nationalparkverwaltung übernommen und grundlegend restauriert. Er ist heute wieder ein Schmuckstück und das Zentrum des Mojave National Preserve.


Auch Calico ist eine Geisterstadt, die heute touristisch vermarktet wird. 1881 gegründet wuchs auch sie sehr schnell auf über 1200 Bewohner an. 500 Silberminen wurden im Umfeld der Stadt betrieben bis der Silberpreisverfall keinen rentablen Betrieb mehr zuließ. So schnell wie sie gewachsen war verkam Calico Ende des 19. Jahrhunderts zur Ghost Thown – eine typische Entwicklung im Westen der USA. Die Stadt lohnte jedoch den kurzen Umweg von der Interstate # 15 und war für uns eine willkommene Abwechslung auf dem eintönigen Highway. Spät am Abend erreichten wir Corona, wo wir noch einen letzten gemeinsamen Tag mit Felix verbrachten.


Der Abschied am Airport fiel uns wieder sehr schwer. Für uns alle ging eine schöne gemeinsame Zeit zu Ende und Felix war in Gedanken schon bei der Planung seines nächsten Urlaubs – natürlich mit uns gemeinsam im Hobby Reisemobil.

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